Erftrenaturierung

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Die Renaturierung der Erft

Es gibt im Rheinland – wie in ganz Deutschland – so gut wie keinen Fluss mehr, dessen Lauf nicht vom Menschen verändert wurde. Schon früh baute man auch an der Erft Wassermühlen und Stauwehre. Ende des 18. Jahrhunderts gab es hier über 200 Mühlen. An speziellen Wehren wurde Wasser zur Bewässerung von Wiesen oder für Fischteiche und Burggräben entnommen. In größerem Umfang verändert und verbaut jedoch wurde der Fluss erst während der letzten 200 Jahre. Sein Lauf wurde um ein Drittel verkürzt, Sohle und Ufer wurden befestigt. Die Absenkung des Grundwasserspiegels durch die großen Tagebaue und die Einleitung von Sümpfungswasser machte die Erft zu dem naturfernen Gewässer, das sie in weiten Teilen immer noch ist. Das soll jetzt anders werden. Nicht nur im Umfeld der Gymnicher Mühle wird das Gewässer durch umfangreiche Maßnahmen renaturiert und damit wieder in einen naturnahen Zustand gebracht: mit Mäandern, Gleit- und Prallhängen sowie einer hohen Strömungs- und Substratdiversität.