Zeugnis alter Wege – die Rosskastanienallee

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Wussten Sie, ...
... dass die Rosskastanie aus dem Balkan stammt und bei uns nicht heimisch ist?

Die Reste der alten Kastanienallee markieren die alte Wegeverbindung zur alten Broichmühle im Kerpener Bruch. Diese ehemalige Wassermühle gehörte den Kerpener Landesherren. Sie ist leider vollständig geschleift worden und nicht mehr erhalten.
Die Rosskastanie ist in Deutschland ursprünglich nicht heimisch. Sie stammt aus dem Balkan, wird aber seit mehr als 150 Jahren auch im Rheinland gerne als Allee- und Parkbaum angepflanzt, v.a. wegen ihrer attraktiven Blütenstände. Forstlich, für die Holzproduktion spielt die Rosskastanie keine Rollen. Erstaunlicherweise hat sie es auch nie geschafft – trotz Winterhärte und Schattentoleranz – sich selbstständig als „Neubürger“ in der Flora zu etablieren, obwohl sie bei uns auch keimfähige Früchte produziert. Botaniker nehmen an, dass die typischen „Plumps-Früchte“ nur eine geringe Ausbreitungsfähigkeit haben und die zur Ausbreitung notwendigen Tierarten bei uns fehlen. Die großen, für den Menschen ungenießbaren Früchte werden zwar von Rothirschen gefressen, von den meisten übrigen Tieren aber eher gemieden.
Der Name Rosskastanie rührt vermutlich daher, dass die Früchte früher als Heilmittel bei Pferdekrankheiten genutzt wurde.
Seit wenigen Jahren hat sich – ebenfalls vom Balkan her – die Rosskastanienminiermotte als Fraßfeind der Kastanie in Mitteleuropa ausgebreitet. Auch die Bäume im Kerpener Bruch sind davon betroffen. Die Motte schädigt v.a. die Blätter und führt bei starkem Befall zu einer Vertrocknung des Laubes und einem „Herbstaspekt“ der Bäume bereits im Sommer. Langfristige negative Auswirkungen auf die Vitalität der Bäume sind bisher nicht bekannt, können aber nicht ausgeschlossen werden.