Lebensraum Totholz
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Neues Leben aus alten Stämmen
Waldbäume bieten zahlreichen anderen Organismen Lebensraum. Allein an den heimischen Eichenarten leben mehr als 300 Insektenarten. Auch und gerade wenn Bäume absterben und Totholz entsteht, profitieren viele Tierarten, Pflanzen, Flechten und Pilze. Bockkäfer legen z.B. ihre Eier im toten Holz ab, und die Larven ernähren sich vom Holzkörper, bis sie nach einigen Jahren als fertige Käfer aus dem Holz schlüpfen. Hefen im Darmtrakt helfen den Larven mit ihren Enzymen, das Holz zu verdauen. Einige seltene Lebermoose und Flechten nutzen das oft dauerfeuchte Totholz als Unterlage. Zahlreiche Pilzarten sind auf die Zersetzung von Holz spezialisiert, z.B. der Zunderschwamm, viele sog. Porlinge und Trameten sind in der Lage, über längere Zeiträume auch dicke Stämme komplett zu zersetzen. Zunächst wird der Zelluloseanteil abgebaut (Braunfäule), dann durch andere Pilzarten auch der Ligninanteil des Holzes (Weißfäule). Ohne diese Prozesse würde sich totes Holz immer weiter im Wald ansammeln. Die spezialisierten Holzbewohner, die Xylobionten, erfüllen daher eine wichtige Funktion im Ökosystem Wald.