Schloss Gymnich: Adel und Geschichte
Die Nepomuk- bzw. Johannisbrücke
Die seit 1983 unter Denkmalschutz stehende Johannisbrücke ist die älteste noch befahrbare Bogenbrücke im Rhein-Erft-Kreis. Sie gehörte ursprünglich zum Anwesen von Schloss Gymnich. Es wird vermutet, dass sie im Auftrag des Schlossherrn um 1800 errichtet wurde. Auf der Nordseite der Brücke steht eine fast lebensgroße Steinfigur des Namensgebers, des heiligen Johannes von Nepomuk. Ein Sandsteinwappen der Familie von und zu Gymnich findet sich auf der gegenüberliegenden Seite. Von 2009 bis 2010 wurde die Brücke grundlegend saniert.
Schloss Gymnich: Adel und Geschichte
Schloss Gymnich ist einer der bekanntesten Adelssitze des Rheinlandes. Das heutige Schloss steht an der Stelle einer alten Wasserburg, die bereits im 12. Jahrhundert von den Herren von und zu Gymnich errichtet wurde. Zweimal wurde die Burg zerstört und anschließend wieder aufgebaut: 1390 ließ der Kölner Erzbischof sie wegen Raubrittertums ihres Besitzers schleifen, 1642 brannten französische Truppen sie nieder. Im 18. Jahrhundert wurde die Burg um einen Ostflügel erweitert und schlossähnlich im Rokokostil ausgebaut.
Internationale Aufmerksamkeit erlangte Schloss Gymnich als Gästehaus der Bundesregierung. Zwischen 1971 und 1990 wohnten hier bedeutende Staats- und Regierungschefs. Auch ein wichtiges Kapitel auf dem Weg zur deutschen Wiedervereinigung wurde auf dem Schloss geschrieben. In einem Geheimtreffen zwischen den Spitzen der deutschen und ungarischen Regierung fand man am 25. August 1989 eine Lösung für die Frage der DDR-Flüchtlinge in Ungarn. Nach der Nutzung als Gästehaus wurde das Schloss 1994 zum Hotel-Restaurant. Seit 1998 befindet es sich im Besitz der Kelly-Familie.