Gymnicher Mühle
Die Gymnicher Mühle
Erstmalig wurde die Gymnicher Mühle 1315 in einer Urkunde des Kölner Stiftes Sankt Ursula genannt. Es ist aber anzunehmen, dass die Mühle schon eine erhebliche Zeit vorher bestand. Die Anfänge der Gymnicher Mühle gehen wahrscheinlich bis in karolingische Zeit (9. Jh.) zurück. Die Herren von Gymnich erhielten sie aus der Hand des Abtes von Siegburg als Lehen. Sie war die Bannmühle ihrer Herrschaft, da das alleinige Wasserrecht ihren Herren zustand. Einen Mahlzwang besaß sie aber nicht, die Untertanen konnten auch auf auswärtigen Mühlen mahlen Die Gymnicher Mühle wurde im Laufe ihrer Geschichte als Getreide- und Ölmühle betrieben. 1563 verlegte man sie an den jetzigen Standort. Die Mühle liegt direkt am Hauptlauf der Erft und besß ursprünglich zwei unterschlächtige Wasserräder. Das aktuelle Rad wurde in den 1920er Jahren installiert. Es war bis 1939 von einem Schutzbau (Radhaus) umgeben. Das kombinierte Wohn- und Mühlhaus (Erdgeschoss Mitte 18. Jahrhundert, Obersgeschoss und Dach 1885 neu aufgebaut) steht heute mit den dazugehörigen Wasserbauten unter Denkmalschutz. Die technische Einrichtung wurde schon 1948 aus der Mühle entfernt.
Die Gymnicher Mühle liegt eingebettet in der wunderbaren Auen- und Bördenlandschaft an der Erft und damit in dem landesweit bedeutsamen Landschaftspark Erftaue.
Um die Hofanlage mit Wirtschafts- und Mühlengebäude als kulturelles Erbe zu erhalten, entsteht hier ein Naturparkzentrum, das eine Dauerausstellung zum Thema Landschafts- und Siedlungsgeschichte der Erftaue zeigen wird. Neben einer Dauerausstellung zum Thema Mühlen wird es Kunstausstellungen und einen Veranstaltungsraum geben.
Im Einklang mit der Natur wird hier, in Anknüpfung an die alte Kulturlandschaft, ein großflächiges Naturerlebnis- und Naherholungsgebiet, welches den regionalen Tourismusstandort zusätzlich stärken wird, gebaut.
Als überregional beworbenes "Naturparkzentrum Gymnicher Mühle" können unsere Besucher die Welt der Aue auf unterschiedliche Arten und Weisen entdecken und erleben.
Neben Gastronomie, Hofladen, Tagungs- und Ausstellungsräumen und der Vermietung von Wohnungen und Einrichtungen an Menschen mit Behinderungen entsteht im Naturparkzentrum ein außerschulischer Lernstandort.
Dieser beinhaltet folgende Elemente:
Wassererlebnisplatz / Wasserwerkstatt:
Auf einer Fläche von knapp 1,3 Hektar entsteht ein Wasserspielplatz, auf dem Kinder ab dem Kindergartenalter unter pädagogischer Anleitung mit dem Thema Wasser spielerisch vertraut gemacht werden. Das Element Wasser soll hautnah mit allen Sinnen erfahr- und erlebbar sein. In der Wasserwerkstatt stehen Räumlichkeiten zur Verfügung in denen das Erlebte theoretisch untermauert werden kann, sowie Platz und Ausrüstungsgegenstände vorhanden sind, um limnologische Untersuchungen und andere einfache wasserbauliche Versuche durchführen zu können. Die Räumlichkeiten eignen sich auch für die Durchführung von Seminaren und Workshops bis in die universitäre Ausbildung hinein. Ein Aussichtsturm auf dem Wassererlebnisplatz ermöglicht den Blick auf das neu entstandene Gewässer und die Brutbereiche von Bodenbrütern in der Nähe.
Wasserausstellung / Wasserinformationszentrum
Die Wasserausstellung dient der Umweltbildung und stellt hierbei theoretische Aspekte zum Thema Wasser in den Vordergrund. Gleichzeitig bietet die Ausstellung Möglichkeiten zur spielerischen Erfassung des Themas. Die umfassenden Aufgaben eines Wasserwirtschaftsverbandes, von der Abwasserreinigung über die Gewässerbewirtschaftung bis hin zum Umgang mit Grundwasser werden anschaulich dargestellt.
Erlebnisraum Erftaue:
Unter dem Stichwort „Erlebnisraum Erftaue“ verbergen sich verschiedene Rad- und Fußwegtouren durch den Kerpener Bruch und die Auenlandschaft um die neue Erft. Rund um die Mühle werden vier Rad- und Spazierwege ausgeschildert, die mit Schautafeln entlang der Routen über landschaftliche und kulturhistorische Besonderheiten der Erftaue informieren.
Anstelle von Hinweis- und Informationstafeln wird eine Möglichkeit geschaffen, sich mittels „Mobilem Tourguide“ per GPS entlang der Route führen zu lassen und dabei die entsprechenden Informationen vor Ort von Handy oder PDA zu erhalten.